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Medienerziehung am Gymnasium Burgkunstadt

Neue, angesagte Sneaker gekauft – und jetzt schnell eine Story dazu auf Instagram gepostet. Bei WhatsApp mit den besten Freundinnen im BFF-Chat darüber im Austausch, worüber sich „Best Friends Forever“ eben so austauschen. Und die coolen Moves von Rapperin Cardi B im Video zu Hause vor dem Spiegel nachgestellt und auf YouTube hochgeladen.

Verstehen Sie nicht? Dann fragen Sie mal Ihre Kinder, wie die sich als Produzenten von Medieninhalten im Netz austoben. Unsere Medienwelt hat durch das Internet und die sozialen Netzwerke einen enormen Wandel erlebt: Jeder kann zu jeder beliebigen Tageszeit Informationen und Nachrichten über verschiedenste Kanäle in Schrift, Bild und Ton verbreiten. Jugendliche springen, sowohl als Produzenten eigener Inhalte als auch als Nutzer, ganz selbstverständlich zwischen dieser digitalen und der analogen Welt hin und her und nutzen Bildschirme intuitiv und selbstverständlich. Hier stehen sie jedoch – so wie wir alle – vor einer in dieser Form noch nie dagewesenen Herausforderung. Informationen sind immer und überall verfügbar und so sollten, ja müssen wir uns bei jeder Nachricht, die wir lesen, und jedem Post, den wir schnell mal nebenbei teilen, fragen: Woher stammt diese Information eigentlich? Ist die Meldung wahr? Kann ich dieser Quelle wirklich trauen? Denn die Wahrheit ist in einer Zeit, in der Falschmeldungen die Ergebnisse von Volksabstimmungen weltweit beeinflussen, nicht egal. Mit den scheinbar unendlichen Möglichkeiten des Internets und der sozialen Netzwerke ist leider auch die Zahl der Stolpersteine und Risiken drastisch angestiegen. Die Medienwelt mit all den tollen Möglichkeiten, aber eben auch mit all den Gefahren trifft unsere Kinder und Jugendlichen sofort mit voller Wucht. Sie hinterlassen im Netz – oftmals unbemerkt – viele Spuren, die möglicherweise gravierende Konsequenzen und Gefahren nach sich ziehen. Die schnelle Weiterleitungs- und Vervielfältigungsmöglichkeit von digitalen Daten im Netz führt dazu, dass einmal im Internet befindliche Informationen ein Eigenleben führen und trotz vermeintlicher Löschung noch nach Jahren wieder auftauchen können. Deshalb ist bereits in diesem jungen Alter die Fähigkeit erforderlich, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend zu verwenden. Was leider aber oft fehlt, sind soziale und lebenspraktische Kompetenzen: Was kann ich in meinem Profil in sozialen Netzwerken problemlos angeben? Was ist eigentlich ein Fake-Profil? Wie reagiere ich darauf, wenn jemand in meiner Umgebung im Internet gemobbt wird? Wo liegt die Grenze zwischen einem gemäßigten und riskanten Ausmaß an Computerspielen? Wie kann ich mich vor den Gefahren des Internets schützen und wie ein sicheres Passwort erstellen? Wie erkenne ich Fake-News? Was bedeutet Sexting, und wo liegen Gefahren und Probleme?          

Diese Kompetenzen sind jedoch notwendig, wenn Kinder und Jugendliche sich möglichst sicher im Internet bewegen und gefährliche Situationen vermeiden können sollen. Strikte Verbote für Schüler können in unserer Gesellschaft nicht die Lösung sein. Jeder Schüler sollte wissen, was er tut, welche Risiken er dabei eingeht, wie man mit eigenen Daten und Fotos umgeht und dabei auch die zentralen rechtlichen Bestimmungen für die schulische und private Mediennutzung und Mediengestaltung kennen.

Am Gymnasium Burgkunstadt ist es uns schon seit einigen Jahren ein großes Anliegen, die Schülerinnen und Schüler darin zu unterstützen, Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen, zu vermeiden und einen maßvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln. Die Jugendlichen sollen lernen, ihr eigenes Verhalten kritisch zu reflektieren und sich sicher durch die digitale Welt bewegen. Einige Projekte konnten auch in diesem Schuljahr wieder erfolgreich durchgeführt und sollen im nächsten Schuljahr noch erweitert werden.