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Planspiel Landtag 2016

"Der Landtag sind wir!"

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Burgkunstadt

glänzen in der Rolle von Abgeordneten

 

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Einmal selbst Gesetzgeber sein und mitmischen in der Politik. Beim Planspiel des Bayerischen Landtags konnten sich die Zehntklässler des Gymnasiums Burgkunstadt als Nachwuchspolitiker ausprobieren.

Nach einer kurzen Einweisung in die Methode Planspiel fanden sie sich in der Rolle von Landtagsabgeordneten wieder und mit einem Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Jugendkriminalität konfrontiert: Sollen in einer Testphase „Erziehungscamps“ für jugendliche Straftäter eingerichtet werden? Genügen 250 neue Stellen für Sozialarbeiter und Jugendpsychologen?

Schaffen 500 neue Stellen für Jugendrichter schnellere Verfahren, so dass jeder Straftäter innerhalb von 6 Wochen verurteilt werden kann? Schnell fanden sich die „Parlamentarier“ zur ersten Fraktionssitzung zusammen. Hinter verschlossenen Türen wurde bei CSU, SPD, Freien Wählern und Grünen die eigene Position und Strategie diskutiert und festgelegt. Hilfestellung gab es, wenn nötig, durch die Teamer des C.A.P. (Centrum für angewandte Politikforschung, München), welches die Planspielreihe im Auftrag des Bayerischen Landtags entwickelt und durchführt.
Innerlich geschlossen marschierten die vier Fraktionen dann in ihre erste Plenarsitzung, wo der „Alterspräsident“ Josef Lissner alias Jonah Trinkwalter, 10a die konstituierende Sitzung eröffnete. Nahezu einstimmig wurde der Abgeordnete Rainer Winkler alias Tim Winkler, 10c zum „Landtagspräsidenten“ gewählt, der anschließend die frisch ernannten Fraktionsvorsitzenden und die Ausschussleiter vorstellte und zur ersten Lesung des Gesetzentwurfs aufrief.
In den darauffolgenden Ausschusssitzungen diskutierten die Abgeordneten dann lautstark und emotional ihre unterschiedlichen Vorstellungen zum Umgang mit straffällig gewordenen Jugendlichen. Nach einer weiteren Fraktionssitzung versammelte man sich wieder zur zweiten Lesung des Gesetzentwurfs im zum „Plenarsaal“ umfunktionierten Mehrzweckraum. Hier glänzten einige Redetalente mit überzeugenden Argumenten, aber auch Seitenhieben auf den „politischen Gegner“. Am Ende entschied wie so oft die Mehrheit und das zog doch einige enttäuschte Gesichter nach sich. „Das ist schon frustrierend, wenn man so viel gearbeitet und diskutiert hat, so viele Verbesserungsanträge eingebracht hat und am Ende entscheidet die Mehrheit anders“, so ein junger Abgeordneter. Diese Erfahrung konnten auch die drei „echten“ Abgeordneten des Bayerischen Landtags, Frau Vizepräsidentin Ulrike Gote von Bündnis 90/Die Grünen, Frau MdL Susann Biedefeld von der SPD und Thorsten Glauber von den Freien Wählern bestätigen. Sie waren der Einladung gefolgt, die an alle Landtagsabgeordneten des Stimmkreises Lichtenfels ging, und stellten sich im Anschluss an das Planspiel den vielen Fragen und Anregungen der „Nachwuchsparlamentarier“ aus dem Gymnasium Burgkunstadt. Gekonnt moderiert wurde die Diskussionsrunde von den vier Nachwuchsjournalisten der „Landtagspresse“, die während der Spielphase recherchierten, zahlreiche Fotos und Interviews machten und die Arbeit der Jung-Abgeordneten kritisch kommentierten.
„Das hat auf jeden Fall mehr Spaß gemacht als theoretischer Schulunterricht“, so eine der Nachwuchspolitikerinnen. Und: Vor einem großen Publikum zu sprechen, auch wenn es nur die eigene Jahrgangsstufe ist, seine Fraktion zu einer sachlichen Diskussion anzuhalten und eine Ausschusssitzung zu leiten, erfordert schon Mut und Durchsetzungskraft. Wie ein Gesetz zustande kommt und wie viel Arbeitszeit und Herzblut darinnen steckt, das haben die knapp 70 Schüler beim Planspiel ganz sicher verstanden.

 

Text: BCh

Bilder: BCh

 

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