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Jüdisches Museum Berlin on.tour

Sie die Gummibärchen koscher?

Jüdisches Museum Berlin on.tour am Gymnasium Burgkunstadt

 

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Was heißt koscheres Essen? Was wird am Schabbat gefeiert? Was ist die Bar-Mizwa? Ein Kleinbus des Jüdischen Museums Berlin fuhr am Montagmorgen vor das Gymnasium Burgkunstadt. Ausgepackt und mit Schülerhilfe aufgestellt wurde eine mobile Ausstellung aus vier roten Würfeln. Die eingelassenen Vitrinen gewährten den Schülerinnen und Schülern im Rahmen einer zweistündigen Führung Einblicke in die jüdische Geschichte, Religion, Kultur und Lebenswelt nach 1945.


Zwei Schulklassen der 9. und 10. Jahrgangsstufe begaben sich in jeweils dreistündigen Workshops in die relativ unbekannte Welt jüdischer Kinder und Jugendlicher, die in Deutschland nach 1945 aufgewachsen sind.
Zum Beispiel Ekatarina Kaufmann, Jahrgang 1981 – Russin, Deutsche, Jüdin? Viermal hat die junge Frau Vor- und Nachnamen gewechselt auf der Suche nach der eigenen Identität zwischen der alten russischen Heimat und der neuen Heimat Deutschland. Oder Tsafrir Cohen, 1966 geboren, ein Israeli, der nach Berlin ausgewandert ist. Ganz einfach ist das nicht, das merkten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 a recht schnell, als sie in ihrem Workshop mit Hilfe von iPads in die ganz persönlichen Geschichten bekannter und weniger bekannter, gläubiger und weniger gläubiger Jüdinnen und Juden eintauchten. Es waren – entgegen der Erwartungen – nicht die Lebensgeschichten der Überlebenden des Holocaust. Es sind Biografien aus der Gegenwart, die an ganz alltäglichen Begebenheiten zeigen, dass der Umgang der Deutschen mit jüdischen Mitbürgern kein ungezwungener ist, dass die Vergangenheit, der Holocaust immer noch Schatten werfen, dass es irgendwo noch ein „Ghetto im Kopf“ gibt, wie es Zwi Wasserstein, ein weiteres Hörbeispiel, formuliert.
Um 13.00 Uhr fuhr der Kleinbus weiter zur nächsten Schule im Rahmen seiner einwöchigen Bayern-Tour. Zurückgeblieben sind viele Eindrücke und vielleicht auch das Interesse, sich etwas näher mit den Spuren jüdischen Lebens in der näheren Umgebung Burgkunstadts und Altenkunstadts zu beschäftigen.

 

Bild und Text: BCh

 

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